Italienischer Jurist, Dichter und Librettist.
Wurde 1708 von V. Gravina adoptiert, der für eine solide humanistische Ausbildung sorgte und den Namen Trapassi zu Metastasio gräzisierte.
Erhielt 1714 die niederen Weihen (Abbate).
Ging 1719 nach dem Tod Gravinas nach Neapel, arbeitete dort zunächst als Jurist.
Fand dank seiner literarischen Fähigkeiten bald Eingang in die aristokratischen (z.B. lebenslanger Kontakt zu Marianna d'Althann Pignatelli, Gemahlin eines engen Vertrauten Kaiser Karls VI. und Hofdame Kaiserin Elisabeths in Wien) und künstlerischen Gesellschaftskreise (z.B. Freundschaft mit dem Komponisten Joh. A. Hasse, dem Kastraten C. Broschi (gen. Farinelli) und der Sängerin M. Benti Bulgarelli (gen. La Romanina)).
Begann 1724 seine Karriere als Librettist mit Didone abbandonata (Musik: 1724: D. Sarri, 1725: T. Albinoni, 1726: L. Vinci).
Schrieb in Rom weitere Libretti, die seinen europäischen Ruhm begründeten: Siroe Ré di Persia (1726), Catone in Utica (1727), Semiramide riconosciuta (1729), Alessandro nell'Indie und Artaserse (1730).
Wurde 1730 auf Empfehlung des kaiserliches Hofdichters A. Zeno dessen Nachfolger als „poeta cesareo" in Wien. Hatte diese Position bis zu seinem Tode 1782 inne.
Von ihm stammen insgesamt 27 große Opern (z.B. L'Olimpiade, 1733 und La Clemenza di Tito, 1736), etwa 35 kleinere Stücke (Azione oder Festa teatrale), 8 Oratorien und mehrere Serenate in italienischer Sprache.
Seine Stücke erschienen in rund 500 verschiedenen Drucken und wurden in alle wichtigen europäischen Sprachen übersetzt; mindestens 300 Komponisten (u.a. J. S. Bach, C. W. Gluck und W. A. Mozart) haben seine Werke vertont; man kommt auf etwa 1500 unterschiedliche Kompositionen seiner Texte.
Gab der Opera seria in Europa insgesamt eine klassizistische Struktur, die bis in die zweite Hälfte des 18.Jh. wirksam und vorbildhaft blieb.