Ziel des Projektes war es, die Entwicklung einer eigenständigen deutschsprachigen Operntradition um 1800 zu dokumentieren. Einen besonderen Schwerpunkt stellte dabei die Rezeption der italienischen Oper dar, deren Einfluss in Deutschland, anders als derjenige der französischen Oper, bislang nur unzureichend erforscht ist. War bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts Oper in Deutschland rein italienisch, so schieden sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts an ihr die (nationalen) Geister. An der Wende zum 19. Jahrhundert verstärkte sich der Ruf nach nationaler Eigenständigkeit und kultureller Identität, die sich besonders im repräsentativen Medium Oper manifestieren sollte. Diesen Wandlungsprozess galt es im Rahmen des Projektes "Die Oper in Italien und Deutschland zwischen 1770 und 1830"; zu erforschen.
Den zeitlichen Fokus richtete das Projekt auf die Phase von Mozarts frühen Opern und dem Versuch, die deutsche Oper institutionell zu etablieren, bis zu dem Zeitpunkt, als einerseits Webers Opern eine spezifisch nationale Alternative zur italienischen Oper aufzuzeigen schien und andererseits die Rossini-Begeisterung ein erneutes Aufblühen der Rezeption italienischer Opern in Deutschland bewirkte.
Als Repräsentanten einer höfischen Opernkultur im deutschsprachigen Raum um 1800 wurden die Städte Wien, Dresden, Berlin, München und Weimar ausgewählt.